Das Projekt
Das Projekt bettet kritisches globales Lernen in das Lehren und Lernen von Mathematik in der Schule ein. Die
Verwendung eines Kernfachs als Medium für diese Art des Lernens, stellt den Erwerb von Kompetenzen in den Mittelpunkt des
Lehrplans und fördert deren Priorisierung. Der
Fokus wird auf 10-12-Jährigen liegen, aber die Materialien, die produziert
werden, sind voraussichtlich für eine größere Altersspanne geeignet.
Outputs
Die geplanten Outputs sind ein Fortbildungsmodul für Lehrkräfte in der Praxis, ein Modul für Lehramtsstudierende, Unterrichtsmaterialien und eTwinning-Aktivitäten, die alle auf einer über das Projekt hinaus bestehenden Website untergebracht sind. Zu den Themen gehören die globale Natur der Mathematik; Mathematik in der Geschichte; Ethnomathematik; kritisches Rechnen und Modellierung zeitgenössischer sozialer Probleme. Alle genutzten Methoden nutzen eine körperbezogene
Herangehensweise, bei der Lernende zusammenarbeiten, um eine
Forschungsgemeinschaft zu schaffen, in der sie einen rationalen und
vernünftigen Dialog über Dinge führen, die für sie und ihre Lehrkräfte wichtig sind. Sowohl die Inhalte als
auch die pädagogische Methodik werden somit die Entwicklung von Wissen,
Einstellungen, Dispositionen und Fähigkeiten fördern, die für das
kritische globale Lernen im Mathematikunterricht erforderlich sind.
Globale Kompetenzen
In einer zunehmend globalisierten Welt sollte kritisches globales Lernen ein wichtiger Teil der Bildung von Kindern sein (OECD, 2016, Global competency for an inclusive world]).
Zu den globalen
Kompetenzen gehören der Erwerb von Kenntnissen und des Bewusstseins für
globale und interkulturelle Fragen sowie die Fähigkeit, von Menschen mit
unterschiedlichem Hintergrund zu lernen und mit ihnen zu leben,
Fähigkeiten für gegenseitig respektvolle Interaktion und offene und
flexible Einstellungen zu entwickeln.
Dies steht im Einklang mit der Priorität der EU auf die Förderung von Bildung, die sich mit sozialer, ethnischer, sprachlicher und kultureller Vielfalt befasst und soziale, bürgerschaftliche, interkulturelle Kompetenzen, Medienkompetenz und kritisches Denken entwickelt (EU, 2017, Erasmus+ Programme Guide).
Darüber hinaus haben
Forscherinnen und Forscher im Bereich der Mathematikausbildung längst erkannt, dass
Mathematik die Gesellschaft formt und häufig Ungleichheit und soziale
Spaltung schafft und verstärkt. Es wird eine
Mathematikausbildung benötigt, die neben Alphabetisierung "Mathematik"
entwickelt und die Entwicklung einer kritischen Staatsbürgerschaft
unterstützt.
Mathematik lernen
In vielen europäischen
Ländern sind die Mathematik-Leistungen der Lernenden schwach, und viele Kinder berichten
von Ängsten und mangelnder Selbstwirksamkeit in diesem Fach. Außerdem werden Lehrstrategien, von denen bekannt ist, dass sie das
Lernen fördern, seltener bei benachteiligten Schülerinnen und Schülern eingesetzt, und
die Gesamtleistung ist negativ mit dem Grad der Benachteiligung
korreliert. Darüber hinaus werden mathematische
Kompetenzen benötigt, um Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, moderne, komplexe Gesellschaften zu
verstehen und mit ihnen zu interagieren sowie um zu verstehen, wie die Mathematik
die Gesellschaft formt und dabei oft Ungleichheit und soziale Spaltung schafft
und verstärkt.
PiCaM hat sich zum Ziel gesetzt, Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die jedem Kind die
Möglichkeit eröffnen, eine positive und produktive Beziehung zu dem
Fach aufzubauen und ein starkes mathematisches Selbstkonzept und
Selbstwirksamkeit zu entwickeln. Sowohl die Inhalte als auch die begleitende Pädagogik werden die Entwicklung
von Wissen, Einstellungen, Dispositionen und Fähigkeiten unterstützen,
die für das kritische globale Lernen im Mathematikunterricht
erforderlich sind.
Arbeit mit Lehrkräften
PiCaM wird spezielle Trainingsprogramme für Lehrerinnen und Lehrer in der Praxis und in der Ausbildung entwickeln. Ziel
ist es, zu verstehen, welche Rolle Bildung bei der Bekämpfung von
Rassismus und Diskriminierung und bei der Unterstützung von zugewanderten Kindern spielen kann; die Fähigkeiten erwerben, routiniert mit der Vielfalt der Lernenden umzugehen; und
Techniken zu entwickeln, die Beobachtung, Zuhören und interkulturelle
Kommunikation fördern, indem sie auf Techniken zurückgreifen, die
aus P4C (Philosophy for Children) gelernt wurden.
P4C ist ein
fragender und forschungsbasierter Ansatz, der in der
Mathematikausbildung bisher kaum genutzt wird und die Erforschung von
Ideen fördert. Die Methode gibt Kindern die Möglichkeit zu
sehen und dass andere Kinder unterschiedliche Idee haben können, die ebenfalls wertvoll sind. Sie gibt
Kindern die Möglichkeit zu sprechen und gehört zu werden, ohne immer alles richtig machen zu müssen und Selbstvertrauen zu entwickeln, um Fragen zu
stellen und durch Diskussionen zu lernen.